Halbfinale: Wölfe schreiben Geschichte!

Die Floorball vom TV Lilienthal – die Lilienthaler Wölfe – haben am vergangenen Wochenende ein weiteres Kapitel in der noch jungen Bundesligavereinsgeschichte geschrieben. In einer packenden und an Spannung kaum zu überbietenden Viertelfinal-Serie gegen die Red Devils Wernigerode gewinnen sie das dritte und entscheidende Duell mit 6:5 in der Verlängerung und ziehen damit erstmals in das Halbfinale der 1. Floorball Bundesliga ein. Hier wartet nun der ganz große Brocken: der Rekordmeister und amtierende Pokalsieger UHC Sparkasse Weißenfels.

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Grenzenloser Jubel nach dem Einzug ins Halbfinale.
Foto: Stefanie Dabrowski

Das erste Duell gegen die Teufel aus dem Harz konnten die Lilienthaler Wölfe mit 7:5 vor heimischem Publikum gewinnen. Mit einem Matchball im Gepäck ging es dann am vergangenen Samstag in den Harz zur zweiten Partie. Auch hier zeigte sich wieder ein Duell auf Augenhöhe. Wernigerode kam im Vergleich zum schnellen 0:4-Rückstand im ersten Spiel deutlich besser in die Partie und ging trotz anfänglichem Rückstand im Verlauf des Spiels in Führung. Zwar konnten die Wölfe mehrmals den Anschluss wiederherstellen, doch am Ende reichte es nicht zum Ausgleich oder zum Siegtreffer. Die torreiche Partie endete mit 8:7 für die Wernigeröder, welche nun in der Serie ausglichen.

Es kam also zum alles entscheidenden dritten Spiel. Optimal per Videoanalyse vom Vortag vorbereitet, gingen die Wölfe entschlossen in die Partie. Doch hier waren sie zu Beginn etwas zu motiviert. Drei Fouls wurden konsequent von den Schiedsrichtern mit  Zwei-Minuten-Strafen geahndet. Zwei Unterzahlsituationen mussten dabei mit je einem Gegentreffer beendet werden. Eine eigene Überzahl konnte jedoch eine Sekunde vor Ende des ersten Drittels noch zum 1:2-Anschlusstreffer genutzt werden. Im zweiten Abschnitt drehten die Wölfe die Partie. Zwei Tore von Dennis Heike und ein Gegentreffer sorgten dabei für einen 3:3-Pausenstand.

Das letzte Drittel begann bereits 30 Sekunden nach Anpfiff mit einem Tor für die Red Devils. Auch die folgenden Minuten verliefen nicht optimal für die Wölfe. Eine eigene Überzahl wurde zu unkonzentriert  ausgespielt. Doch es kam noch schlimmer: In Unterzahl gelang Wernigerode das 5:3. Mark-Oliver Bothe sorgte eine Minute später für den Anschlusstreffer. Nach dem 5:5-Ausgleich durch Daniel Bruns in Folge einer Freischlagvariante waren die spannenden Schlussminuten eingeläutet. Beide Teams waren nun in erster Linie darauf bedacht, keinen entscheidenden Fehler im Spielaufbau zu produzieren. Lilienthal machte Druck und konnte sich phasenweise in der Hälfte der Gastgeber festsetzen. Doch beiden Teams gelang kein weiterer Treffer mehr in der regulären Spielzeit, sodass die Verlängerung die Entscheidung bringen musste. Hier war es Mark-Oliver Bothe, der durch einen Konterlauf nach drei Minuten den Siegetreffer erzielte und damit die Tür zum Halbfinale öffnete.

Im Halbfinale wartet nun der Rekordmeister und amtierende Pokalsieger UHC Sparkasse Weißenfels. Bereits am Samstag steigt das erste von möglichen drei Spielen. Dabei wird die erste Partie in der Lilienthaler Schoofmoorhalle ausgetragen. Wie gewohnt, ist um 18:00 Uhr Anpfiff.

O-Töne

Bastian Barthel, Trainer: „Es ist einfach unglaublich! Wir haben hier TVL-Floorballgeschichte geschrieben und sind das erste Mal in das Halbfinale der 1. Bundesliga eingezogen… Meine Mannschaft hat an beiden Tagen einen unbändigen Teamgeist gezeigt und die Leistungen waren spitze. Heute haben wir uns in einem Krimi belohnt und ziehen verdient ins Halbfinale. Mit Weißenfels erwartet uns hier der schwerste Brocken. Aber wir gehen mit bester Laune in die Serie.“

Freya Mordhorst, Co-Trainerin: „Ich bin sprachlos. Das Wochenende war der Hammer! Was sol man zu so einer Viertelfinalserie noch groß sagen…? Die Mannschaft war bestens eingestellt und hat über weite Teile das Spiel gegen Wernigerode bestimmt. Am Ende hatten wir auch das erarbeitete Glück auf unserer Seite und haben den goldenen Treffer in der Verlängerung erzielt. Ein großer Dank gebührt auch unseren mitgereisten Fans, die uns wie immer großartig unterstützt haben!“

André Heißenbüttel, Kapitän: „Für uns waren die Vorzeichen klar: Halbfinaleinzug schaffen. Wir haben uns besonders vorgenommen, unser Spiel ruhig und diszipliniert aufzubauen und uns so präzise und bewusste Torchancen herauszuspielen. Trotz, dass wir unser zweites Spiel innerhalb von nur 22 Stunden machen mussten, waren wir sehr motiviert und fit, was man vielleicht auch an den drei Zweiminutenstrafen gegen uns zu Beginn merken konnte. Der Wille war da und dazu ein gutes Defensivspiel der Mannschaft, welches exakt den Vorgaben des Trainers entsprach. Letztendlich haben wir die bessere Teamleistung gezeigt und waren häufig spielbestimmend, wodurch wir uns den Sieg in der Verlängerung gegen Wernigerode und den Einzug ins Meisterschafts-Halbfinale verdient haben.“